Kein Zufall: Das Kune in der Eisenbahnstraße

Nach allem, was man als Außenbleibender über die Eisenbahnstraße hört, ist das keine Gegend für zarte Gemüter. Warum treffen wir uns also gerade dort?

Das Kulturcafé Kune ist ein zauberhafter kleiner Lichtblick im sonst so spröden Leipziger Osten. Es ist ein crowdfinanziertes Enthusiastencafé, das in seinem ersten Geschäftsjahr ein bisschen mehr Halt in der Gegend gut gebrauchen kann. Es ist gemütlich und persönlich, der Stil sehr unaufdringlich. Und es ist vielleicht das östlichste aller „netten Cafés“ der Stadt. Du bekommst dort allerlei leichte (und auch schwierigere) Getränke, meistens auch einen Happen für zwischendurch (aus der Nahrungsmittelfamilie der Kuchenartigen), und in jedem Fall ein Lächeln von einem der bezaubernden Menschen hinter’m Tresen.

An einigen Tagen der Woche geht es thematisch zu: Frauencafé, Spieleabend, etc. Nice.
Übrigens ist das Kulturcafé gerade erst Anfang November auf den Namen „Kune“ getauft worden, der in Esperanto so viel bedeutet wie „gemeinsam“ oder „miteinander“. Das passt doch wie das Om vor das Mantra.

Es hat gemütlichen Platz für 30 Menschen,  35 gehen auch noch locker rein. Und wenn wir einige Wochen lang über das Kune hinausgewachsen sind, wird es auch einen zweiten Ort für uns geben. Schick uns dafür doch gerne Deinen Vorschlag! Allerdings wollen wir das Leipzig Spirit Treffen an einem möglichst neutralen Ort veranstalten. Yoga-Zentren, etablierte Veranstaltungsräume von Spirituellen etc. wollen wir vermeiden, da es dann schon wieder so einen Geruch von Werbung bekommt, den wir bei den treffen sehr ausführlich vermeiden wollen.

Vielleicht noch ein Wort zur Eisenbahnstraße…

Viele Leipziger haben ja das Fürchten gelernt: Medienberichte, Gerüchte und verallgemeinerte Vorurteile haben sie glauben gemacht, die Gegend sei eine von Mord und Totschlag, von Elend und Verzweiflung, von roher Gewalt und unbegreifbarem Schrecken (ergänze hier gerne innerlich, was DU außerdem noch gehört hast). Tatsächlich erlebt haben aber die wenigsten, wie es ist, in der Eisenbahnstraße zu sein.

Gerade der östliche Teil (in dem sich das Kune befindet) ist sehr ruhig, die Gegend wird gerade von Studenten, Lebenskünstlern und Sinnsuchern überrannt. Das Kune ist als einziges „normales“ Nachmittags- und Abendcafé  ein besonderes Highlight. Ich habe Anna gefragt, wie viele ihrer Gäste nach nun fast einem Jahr Betrieb getötet wurden. Antwort Null. Verletzte? Ebenfalls Null. Von Übergriffen und Angriffen gehört? Nein.

So oft ich dort bin, so oft sehe ich Parkplätze in absolut unmittelbarer Umgebung. Neben dem Kune, vor dem Kune, über die Straße, in anderen Seitenstraßen. Nicht nur 3. Manchmal zehn und mehr.
Die Straßenbahn fährt bis in den frühen Morgen 200 Meter östlich oder 400 Meter westlich, und wenn Du möchtest bringen wir Dich hin oder holen Dich von dort ab.

Klar ist es immer ein bisschen schade, wenn eine vorgefasste Meinung in Gefahr gerät. Aber um des Leipziger Osten (der es verdient hat) und um der inneren Klarheit willen: Mach Dir gerne ein Bild und lass Dir von uns helfen, der Angst zu begegnen.